Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Asiatische Tigermücke in Otterstadt starten.
Im vergangenen Jahr kam es im Gemeindegebiet zum Fund der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus). Ziel ist es nun mit Hilfe eines Fallenmonitorings abzuklären, ob und wie weit sich die Stechmücke schon ausbreiten konnte.
Die Asiatische Tigermücke verbreitet sich durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit und trifft mittlerweile auch bei uns durch mildere Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum. Die im Vergleich zu heimischen Stechmücken relativ kleine Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und an ihrem charakteristischen schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar (Foto).
Die Tigermücke stellt ein nicht unerhebliches potenzielles Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage eine Vielzahl von Krankheitserregern wie z.B. das Dengue-, Zika-, Chikungunya- und das Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Dabei trägt die Tigermücke die Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind. Diese Viren sind in Rheinland-Pfalz zwar aktuell nicht verbreitet, werden jedoch immer wieder z.B. durch Reiserückkehrende eingetragen. Dann besteht v.a. bei längeren Wärmeperioden die Gefahr einer Übertragung von einer infizierten Person über die Tigermücke auf eine weitere Person. Die Gefahr, sich durch den Stich einer Tigermücke mit einem der genannten Krankheitserreger zu infizieren, ist durch die geringe Verbreitung der Erreger zum jetzigen Zeitpunkt jedoch gering.
Um eine Verbreitung der Tigermücke zu verhindern, sind Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen notwendig. Zunächst erfolgt ein Monitoring mit Fallen, sodass abgeklärt werden kann, wie stark sich die Asiatische Tigermücke im Gemeindegebiet ausgebreitet hat. Je nach Ausmaß des ermittelten Tigermückenbefalls erfolgt anschließend die Bekämpfung der Brutstätten der Tigermücke. Diese sind z.B. Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken, Dachrinnen oder offene Regentonnen. Bürgerinnen und Bürger können hier bereits präventiv einer Ansiedlung entgegenwirken, indem sie zu Beginn des Frühjahrs ihren Garten, Balkon oder Fensterbretter auf mögliche Brutstätten überprüfen und über den Sommer Wasseransammlungen möglichst vermeiden. Können Brutstätten jedoch nicht beseitigt werden, wie z. B. Hofgullys, oder werden Wasseransammlungen im Sommer benötigt, z. B. zum Gießen der Pflanzen im Garten ist eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten notwendig. Hierzu wird auf einen Wirkstoff zurückgegriffen, der aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gewonnen wird und gezielt Stechmückenlarven abtötet. Der Wirkstoff tötet lediglich Mückenlarven ab, ist jedoch für andere Insektengruppen wie z.B. Bienen als auch für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen völlig unbedenklich.
Zur Bekämpfung der Tigermückenpopulation hat die Gemeinde Otterstadt die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. (KABS e. V.) beauftragt. Die KABS e.V. führt die Bekämpfung 2024 in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und der Gemeindeverwaltung im Zeitraum von Mitte/Ende April bis Ende September durch. Die Brutstätten sind dabei nicht leicht zu identifizieren, da die Tigermücke auch kleinste wassergefüllte Hohlräume nutzt Potenzielle Brutstätten vollumfänglich zu erkennen ist für ungeschulte Personen nicht ohne weiters leistbar.
Daher ist es wichtig, dass ein Aufstellen von Fallen im festgelegten Gebiet und falls nötig eine Behandlung von Brutstätten auch auf Privatgrundstücken durch geschulte Mitarbeiter der KABS e.V. durchgeführt wird.
Grundstückseigentümer, deren Liegenschaft sich im potentiellen Verbreitungsgebiet der Tigermücke befinden, werden im April über die bevorstehenden Monitoring- bzw. Bekämpfungsmaßnahmen informiert. Für den Einsatz der KABS e.V. entstehen den Betroffenen keine Kosten! Eine Begehung vor Ort durch Mitarbeitende der KABS e.V. dauert in der Regel nicht länger als 10-15 Minuten. Die Gemeindeverwaltung bittet deshalb alle Anwohnerinnen und Anwohner um Mithilfe, denn nur so kann die KABS e.V. die Asiatische Tigermücke erfolgreich bekämpfen und eine weitere Ausbreitung verhindern. Um weitere mögliche Verbreitungsgebiete der Tigermücke frühzeitig zu erkennen, sind Tigermücken-Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung sehr hilfreich! Vor allem Fotos der Stechmücke, gerne aus verschiedenen Perspektiven, helfen bei der Einschätzung, ob es sich um eine Asiatische Tigermücke handelt.
Für Fragen oder die Meldung einer Sichtung wenden Sie sich gerne an tigermuecke@kabsev.de
Foto von B. Pluskota (KABS)
Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.