Amtliche Meldung

Projekt „Energieregionen“: Kick-off in Speyer

Die Zusammenarbeit von Kommunen und regionalen Energieversorgern zu stärken, steckt hinter dem Projekt „Energieregionen“. Die Stadtwerke Speyer (SWS) haben entsprechende Maßnahmen mit ihrer Nachbargemeinde Otterstadt bereits in die Tat umgesetzt. Wie Kommunen in Rheinland-Pfalz geholfen werden kann, in Bilanzkreisen zu denken und welche weiteren Möglichkeiten der Kooperation es gibt, wurde Interessierten aktuell bei einer Informationsveranstaltung in der Kantine der SWS vermittelt. Federführend bei den „Energieregionen“ ist der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der gemeinsam mit dem Landesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität das innovative Projekt ins Leben gerufen hat.

Die Individualität der vorhandenen Ressourcen, Know-how und Technologien spielten bei den Ausführungen der Fachleute die tragende Rolle. „Ziel ist es, das Maximum an Eigenverbrauch zu erreichen und den Einsatz von Residualstrom zu minimieren“, machte Michael Bleidt, Geschäftsführer der VKU-Landesgruppe Rheinland-Pfalz, deutlich. Kein Silo-Denken, sondern echte Sektorenkopplung avisierte er in Energieregionen. Dort, wo die energetische Wertschöpfung entsteht, soll sie auch bleiben, wurde den etwa 40 Teilnehmenden von Kommunen und Energieversorgern verdeutlicht. Geschäftsmodelle sollen je nach Situation vor Ort entwickelt werden.

„Wir haben schon Projekte, die von der Energieregion partizipieren“, hob der Geschäftsführer der SWS, Wolfgang Bühring, hervor. Die Gemeinde Otterstadt wird beispielsweise seit 15 Jahren von den SWS versorgt. Darauf basierend sind weitere Projekte entstanden sowie zuletzt 2024 ein Kooperationsvertrag. Dessen Inhalt: Die Kommune kann Ideen vorlegen, die SWS bringen daraufhin ihre Expertise ein und arbeiten Entscheidungsvorlagen für politische Gremien aus. Als laufende Projekte stellte Mathias Reinhart, Teamleiter Erneuerbare Energien bei den SWS, den Ausbau der Windkraft für Otterstadt/Waldsee, eine schwimmende Photovoltaik-Anlage, Glasfaser und E-Ladeinfrastruktur vor.

Christoph Doll, Teamleiter Geschäftskundenvertrieb/Energiehandel, erläuterte ein virtuelles Bilanzkreismanagement, das die SWS auch für Gemeinden anbieten können. „Die erzeugte Überschussenergie, die am Standort der Erzeugung nicht gebraucht wird, kann für den Bedarf an anderen Standorten genutzt werden“, sagte er dazu. Für die Abwicklung haben die SWS ein virtuelles Bilanzkreissystem entwickelt. Voraussetzung ist, dass eine registrierende Leistungsmessung sowie eine Zeitgleichheit gegeben sind. „Erzeugung und Verbrauch müssen sich immer die Waage halten“, fasste Christoph Doll zusammen. Das Produkt passe zum Projekt „Energiewabe in Speyer“, mit dem die SWS vor allem eine stärkere Unabhängigkeit vom Energiemarkt, eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit und der lokalen Wertschöpfung erreichen wollen. Der SWS-Fachmann wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass Kernkompetenzen wie Messung, Prognose und Personal bei den SWS aufgebaut worden seien, um die komplexen Arbeitsvorgänge zu bewältigen.

Positiv gegenüber der Energieregion und der Kooperation mit den SWS äußerten sich der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Rheinauen, Toni Krüger, und die Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde Rheinauen, Nicole Ludwar. Für die Gemeinde Otterstadt seien Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der kommunalen Kita und der Schulturnhalle in Planung, um den Zielen Klimaschutz und Energieeinsparung näher zu kommen. Davon ausgehend solle ein Bilanzkreis aufgebaut werden, um weitere kommunale Gebäude mit dem Überschussstrom versorgen zu können. Dank des KIPKI-Förderprogramms kann der Startschuss für das Projekt gegeben werden. 54 Tonnen CO2 sind dadurch pro Jahr einzusparen.

Michael Bleidt wies abschließend darauf hin, dass ein Beratungsbudget für das Projekt „Energieregionen“ vorhanden sei. Interessierte wenden sich an den VKU, Alexander Wimmer, Mobil 0170/6442-293, E-Mail: wimmer@vku.de. Er koordiniert Energieversorger und Kommunen in Rheinland-Pfalz.

Foto: SWS
Großes Interesse beim Kick-off-Treffen des Projektes „Energieregionen“
in der Kantine der Stadtwerke Speyer.

 

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